Mehr als Geburtsvorbereitung. Welche Kurse für Schwangere ratsam sind.

Geburtsvorbereitungskurse beziehungsweise allgemein Kurse für Schwangere helfen dir, dich auf „das was da kommt” gut vorzubereiten. Sie verringern/nehmen dir deine Sorgen, deine „gemischten” Gefühle und Ängste vor Komplikationen oder Schmerzen. Dazu kommen zahlreiche Anwendungen, Übungen und Methoden, die dir die Schwangerschaft und Geburt leichter machen können. Von der Akupunktur über Pilates für Schwangere und Yoga als Geburtsvorbereitung bis zum Klassiker: dem Geburtsvorbereitungskurs selbst. Hier eine Übersicht:

Geburtsvorbereitungskurse: Klassiker für Schwangere (und ihre Partner!)
Zusätzlich zur Vorbereitung auf die mentalen und körperlichen Herausforderungen der Geburt stellt dieser Kurs auch eine wichtige Vorbereitung auf die neue Zeit dar, in der du und dein Partner erstmalig als Eltern auftreten werdet. Zu den charakteristischen Inhalten gehören in der Regel folgende Themen:

• Körperübungen/Fitness/Bewegung/Sport: Was kann/darf und sollte ich machen?
• Atemübungen: Wie kann ich mich in der Schwangerschaft tiefer entspannen und bei der Geburt unterstützend atmen beziehungsweise die dann auftretenden Schmerzen lindern?
• Ernährung: Auf welche Lebensmittel und Inhaltsstoffe kommt es in der Schwangerschaft und Stillzeit besonders an?
• Schmerzen: Welche Übungen kann ich machen, damit ich zum Beispiel meinen Rücken und Beckenboden unterstütze beziehungsweise entlaste? Mit welchen Entspannungstechniken kann ich mir die Geburt erleichtern?
• Geburt: Wie läuft eine Geburt eigentlich im Detail ab? Wie gestalten sich die einzelnen Phasen der Geburt?
• Wochenbett: Wie gestaltet sich die Zeit im Wochenbett? Wie lange dauert sie an? Wie wickle, bade und pflege ich mein Baby? Dabei ist zu beachten, dass ein Kurs zur Vorbereitung der Geburt in der Regel nicht die weitere Säuglingspflege abdeckt. Dafür gib es separate Kurse.

Wichtig ist auch der Zeitplan für den Geburtsvorbereitungskurs. Sowohl in puncto Anmeldung als auch für die Durchführung selbst. Je nach Angebot und Nachfrage gilt es hier, sich sehr rechtzeitig anzumelden. Beginnen solltest du mit dem Kurs dann zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche (SSW). Die Dauer beträgt rund 8 Wochen im Rahmen von klassischen Präsenzkursen. Die Dauer von Intensivkursen am Wochenende oder Onlinekursen kann sich davon natürlich deutlich unterscheiden und muss bei den einzelnen Ansprechpartnern individuell angefragt werden. Dazu gehören zum Beispiel sowohl Träger sozialer Einrichtungen als auch Gynäkologen, Geburtskliniken und Hebammen beziehungsweise Hebammenpraxen.

Kurse für Schwangere sind immer auch Kurse für das Wohl des Babys.

Der Stillkurs: Ganz einfach, aber nicht immer ganz leicht.
In einem Stillkurs erfährst du alles Wesentliche für einen gelungenen Stillbeginn nach der Geburt deines Babys. Er vermittelt dir in einem meist zwei- bis dreistündigen Termin Informationen über zum Beispiel Stilltechniken, -positionen oder auch den Aufbau der Brust. Dazu kommen Tipps rund um das erste Stillen Zuhause sowie zu eventuellen Stillproblemen wie Brustentzündung oder Milchstau.

Ein Stillkurs liefert umfangreich Antworten auf Fragen wie:
• „Wie stille ich richtig?”
• „Wann und wie lange soll ich mein Baby stillen?”
• „Was mache ich bei Milchstau?”
• „Worauf muss ich generell beim Stillen achten?”

Der Säuglingspflegekurs: Gute Pflege – gute Laune.
Ein Säuglingspflegekurs vermittelt dir Kenntnisse für das tägliche Leben mit deinem Baby. Du lernst alles über seine Grundbedürfnisse, die richtige Körperpflege, schützende Kleidung, behutsames Wickeln, sanftes Beruhigen und erholsames Schlafen. Säuglingspflegekurse werden zum Beispiel von Geburts- beziehungsweise Krankenhäusern oder auch Hebammen und Hebammenpraxen angeboten. Die Kurse werden in der Regel von Hebammen geleitet – oftmals auch im Rahmen eines Wochenendkurses. Die Themen reichen von „Baden und Anziehen” über „Spielen und Schlafen ” bis zu „Koliken und wundem Popo”. Durch eine umfassende Vorbereitung auf die Pflege und die Grundbedürfnisse eures Babys, lernt ihr als werdende beziehungsweise junge Eltern, wie ihr den neuen Herausforderungen im Alltag sicherer und ruhiger begegnen könnt. Häufig gibt es auch wertvolle und in der Realität erprobte Ratschläge und Tipps für die Erstausstattung (meist weniger umfangreich als die Listen, die Babymärkte zur Verfügung stellen).  

Der Erste-Hilfe-Kurs: Sicherheit für Babys und Kleinkinder.
In einem Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder lernst du:
• die Besonderheiten bei Baby- und Kleinkindernotfällen zu beachten,
• Gefahren vorzubeugen,
• konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen anzuwenden,
• das häusliche Umfeld sicher zu machen und
• kompetent und überlegt zu reagieren.

Die Kurse werden in der Regel von erfahrenen Ausbildern mit langjähriger Notfallpraxis geleitet und bieten viel Raum für alle anstehenden Fragen, die euch als werdende beziehungsweise junge Eltern auf dem Herzen liegen.

Der Hypno-Birth-Kurs: Für eine entspanntere Geburt
1989 entwickelte die Hypnosetherapeutin Marie Mongan ein Programm namens „Hypno Birthing”. Mongan ging davon aus, dass Sorge, Furcht, Angst und Anspannung die Schmerzerfahrung bei der Geburt verstärken und dass bestimmte Techniken diese Schmerzerfahrung reduzieren können. Zu diesen eingesetzten Techniken gehören Meditation, geführte Bilder, tiefe Atmung und Hypnose. Schwangere/Gebärende sollen sich damit selbst vor und während der Wehen in einen Zustand tiefer Entspannung versetzen können. Wenn die Frauen sich von dem generellen Druck befreien, so die Überlegung, wird sich ihr Körper entspannen und die Geburt weniger schmerzhaft sein.

Ob Pilates für Schwangere, Schwangerschafts-Yoga oder Beckenbodentraining: Kurse mit sanften Bewegungen tun besonders gut.

Die Basis für jedes Wohlergehen ist dabei auch in der Schwangerschaft die regelmäßige (sportliche) Bewegung. Aquafitnesskurse für Schwangere sowie Yoga und Pilates für Schwangere beziehungsweise Beckenbodenübungen sind hier besonders zu empfehlen. Diese Bewegungsformen:

• kombinieren Atemtechniken, Körperübungen und Bewusstseinsschulung,
• fördern die Selbstwahrnehmung und Beweglichkeit,
• stärken die Muskulatur und Körperspannung und 
• entlasten wohltuend den Rücken sowie den Beckenboden.

Fazit: Es gibt eine ganze Reihe von Kursen, die Schwangeren Orientierung und Sicherheit vermitteln.

Mutter zu werden bedeutet jeden Tag Neuland zu betreten – und das für eine ziemlich lange Zeit. Kurse für Schwangere, die von erfahrenen, qualifizierten Fachleuten gegeben werden, können dir dabei Orientierung, Sicherheit und Halt geben.